Das Jahr 2017 – Meine Top 5

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es bleibt beinah keine andere Wahl, als es so zu machen, wie alle anderen. Ja, ich gebe es zu, auch ich habe meine persönlichen Top 5 des Jahres zusammen gestellt. Doch ich wäre nicht der, der ich bin, wenn ich alles genauso mache wie all die anderen.

Eigentlich wollte ich schon Mitte der Woche einen Beitrag veröffentlichen. Ich nahm mir mein Notizbuch und überlegte, was meine Highlights waren. Es ist immer schwierig sich unter einem Meer an Zigarren auf ein paar zu beschränken. Ich habe in diesem Jahr wirklich viel geraucht, probiert und experimentiert. Über viele Zigarren habe ich kein Review geschrieben. Entweder weil Sie mir wirklich nicht geschmeckt haben, weil sie austauschbar waren, oder weil der Genuss nicht hoch genug war, um mich zu einer Geschichte zu inspirieren. Es gab auch wirklich exzellente Zigarren, deren Genussmomente ich mit niemandem teilen wollte. Bestimmte Momente sollten nur für einen selbst sein.

Meine Top 5

Schließlich habe ich mich gegen einzelne Zigarren entschieden, da es solche Listen ohnedies wie Sand am Meer gibt. Wenn ich auf das Jahr 2017 zurück blicke, dann kommen mir viele Marken in den Sinn, die mich über das ganze Jahr begleitet haben und die in meinen Humidoren immer anwesend waren. Auf Platz eins meiner Liste findet sich also die Marke, von der ich immer zumindest ein Exemplar im Humidor hatte. Es gab einige Neuheiten in diesem Jahr, sogar in Österreich 😉 Als ich meine Aufzeichnungen des Jahres durchblätterte wurde mir bewusst, dass es einige Unternehmen geschafft hatten ihre Marken neu zu ordnen, teilweise neu zu erfinden. Einige Vitolas sind verschwunden und mit einigen Momenten des Sinnierens, wurde mir bewusst, dass es sich mit Zigarren ähnlich wie mit lebendigen Sprachen verhält. Genau wie die Zeit, ist die Welt der Zigarre ständig im Fluss. Dinge kommen und gehen wieder, wir entdecken Verlorenes neu, schaffen Überholtes ab und verwandeln Geliebtes in noch Geliebteres. Deshalb stehen auf meiner Liste Zigarren, die in meinen Augen genau diesen steten Wandel verkörpern.

Platz 5 – La Aroma del Caribe, Edicion Especial

Zigarre in Aschenbcher

In Amerika heißt diese Dame La Aroma del Cuba

Die Dealer meines Vertrauens haben in diesem Jahr öfters die Augen verdreht, wenn ich nach einer Stunde des Gustierens, dann doch wieder zu dieser Dame griff. Es ist tatsächlich dieses Aroma, dass unverwechselbar ist. Die herrlichen Erdtöne, vermengen sich mit einem Geschmack, der an Heu erinnert. Es ist eine herrliche Mischung, die man getrost am Strand, genau wie vor dem Kamin rauchen kann. Vertrauen Sie mir, ich habe beides probiert. Vor dem Kamin kommt im übrigen die Zimtnote besonders gut hervor.

Platz 4 – Gurkha

Auf Platz 4 findet sich eine gesamte Marke wieder. In diesem Jahr habe ich meine Abneigung

Zigarre im Aschenbecher neben Kaffe und Wasserglas

Ein Flat-White zur Gurkha. Auch hier eine gute Kombination

gegenüber militärischem Design abgelegt und einfach die Zigarren dahinter genossen. Diese Entdeckung hat mir ganz besondere Stunden in der Sonne und bei so manchem Kaffee spendiert. Ich weiß bereits jetzt, dass es im neuen Jahr wieder einige Reviews zu einer Zigarre aus diesem Hause geben wird. Besonders aus der 15 Years Cellar Reserve sollte man die Koi herausstreichen. Sie ist eine ganz besondere Zigarre, die vor allem durch ihre hervorragende Würze besticht und das ölige Deckblatt möchte man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Wahrhaftig ein Hochgenuss.

Platz 3 – A.Flores, half Coronas

Espressotasse Aschenbecher Zigarre

Ein Espresso mit einer Abe Flores Half Corona

Dem Schöpfer dieser Zigarre bin ich wirklich zu Dank verpflichtet. Er hat mir so manche dunkle Stunde etwas leichter gemacht, wenn ich über riesigen Papierstapeln brütete, oder im Büro wieder mal ein rauerer Ton angeschlagen wurde. Mit den Half Coronas aus dieser wunderschönen Blechschachtel wurde wirklich so mancher stressiger Termin zu einem genüsslichen Vergnügen. Nach wie Vor stehe ich zu meinem Wort: Die perfekte Zigarre zu einem Espresso. Und tatsächlich die einzige Zigarre, die ich auch genießen kann, während ich schreibe. Also, lieber Abe, vielen Dank für deine Kreation.

Platz 2 – CAO

Zigarrenbanderole Detail

Die schlichte Banderole einer CAO – Pilón

Das dürfte wohl niemanden überraschen. CAO ist für mich eine der Marken, die das perfekte Beispiel für Modernität im Sinne stolzer Tradition sind. Die Zigarren sind durchwegs von höchster Qualität und deren Präsentation ist immer bestens inszeniert. Besonders die Pilón und die Amazon Basin sind ganz besonders gelungene Produktlinien, beide von Rick Rodriguez, der wirklich spitzen Arbeit, sowohl bei der Kreation, als auch bei der Vermarktung leistet. Die Pilón besticht durch ihr dunkles Deckblatt, dass weit weniger Pfeffer bietet, als man bei Deckblättern dieser Provenienz vermutet. Eine Zigarre die hervorragend zu Tee passt. Mit dieser Zigarre habe ich in diesem Jahr einige, wirklich exzellente Stunden verbracht. Das gilt im übrigen auch für die Amazon Basin, die für mich in diesem Jahr tatsächlich ein neues Produkt war, denn der Geschmack war wirklich unverwechselbar. Würze gepaart mit Tee und Schokolade, eine herrliche Kombination, besonders, da sich auch im letzten Drittel auch genial dezente Holzaromen dazu gesellen. Absoluter Genuss der Spitzenklasse. Danke CAO!

Platz 1 – Joya de Nicaragua

Zigarre mit roter Banderole in Aschenbecher

Eine Joy Red – Erlesene Schärfe und Würzigkeit

Ok, das ist vielleicht für manche „Experten“ wirklich eine Überraschung. Ich habe Joya 2017 für mich entdeckt. Mir ist erst im Zuge der Recherche zu diesem Beitrag aufgefallen, wie oft ich eigentlich Zigarren dieser Marke kaufe. Ich habe auch zu keiner anderen Marke so viel berichtet. Das Juwel aus Nicaragua hat mich in diesem Jahr durch Höhen und die Tiefen begleitet, durch so manche rauschige Nacht und heiße Sommertage unter Markisen. Ich habe Joya Red zum Flat White und Joya Black zum Espresso-Tonic genossen, habe Joya Celebracion zu meinen Mojitos geraucht und bin dabei in eine neue Tiefe der Entspannung eingetaucht und ich habe, als es kälter wurde auf der Brücke die Slowenien mit der Steiermark verbindet, eine Joya Antano 1970 Machito genossen und Europa so gegenwärtig wie noch nie gespürt. Ich habe mit Joya de Nicaragua wirklich Tage in diesem Jahr verbracht, wenn nicht sogar Wochen. Sie hat mich mit Selbstverständlichkeit begleitet und hielt immer mit meinem Tempo Schritt, obwohl ich auch die Stille mit ihr genossen habe. Genau deshalb, weil es mir nie bewusst war, ist Joya de Nicaragua meine Marke Nummer 1 im Jahr 2017, wahrlich das Juwel des Jahres.

Ein frohes neues Jahr

2017 war das Jahr, in dem ich so viele Leser fand, wie in keinem Jahr davor. Bis auf die wenigen Ausnahmen, war das Feedback sehr positiv, deshalb wird es nicht überraschen, dass ich weitermache. Ich danke jedem einzelnen, treuen Leser, der mich durch die Nebelschwaden der Zigarre begleitet hat, und bei den Verkostungen neben mir saß. Ich wünsche allen Freunden des blauen Dunstes ein frohes, neues Jahr. Seid versichert auch im neuen Jahr gibt es genug zu lesen und zu genießen.

 

In diesem Sinne: Vielen Dank!!! Happy Smoking!!!!

1 Comment

  • Antworten Dezember 29, 2017

    DECiNERGY

    TOP²!
    Und nicht zu vergessen, die CuatroCinco von JdN … #BestOfTheBest

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