Lange Zeit galt galt Fantasy nicht als „echte“ Literatur. Sie wurde oft als Schund oder seichte Abenteuerromantik abgetan. Wenn der bürgerliche Realismus eines in der Welt der Literatur hervor gebracht hat, dann ist es Arroganz.
Fantasy ist eine der ältesten literarischen Gattungen und genauso sollte man das Genre auch behandeln. Ein Mann hat es aber geschafft dieses Genre aus der Versenkung zu erheben, auch wenn er selbst den Hype, der mittlerweile um seine Person und seine literarische Stellung gemacht wird, nicht mitbekommt.
Die Rede ist natürlich von J.R.R. Tolkien und der Welt die er erschaffen hat: Mittelerde
Tolkien war nicht der erste, der Geschichten wie die seine schuf, er war der erste, der sich so eine detaillierte Welt erdachte, eigene Sprachen und Dialekte erfand. Genauso wie die Historie eines Landes, deren Entwicklung und letztlich auch die Politik erschuf, nur um am Ende eine neue Geschichte zu erzählen.
Patrick Rothfuss sagte einmal, dass die meisten Fantasy Autoren auf Tolkiens Schultern stehen. Das ist wohl richtig auch wenn es heute zum Glück einige äußerst innovative Autoren gibt, die Tolkien um nichts nachstehen, oder ihn in manchen Dingen sogar übertreffen.
Klassiker – nicht mehr, nicht weniger!
Der Herr der Ringe ist ein Klassiker, genau wie sein Vorgänger Der kleine Hobbit. Eigentlich hatte Tolkien die Geschichten, die er seinen Kindern erzählt hatte lediglich aufgeschrieben. Durch seine strukturierte Schreibart wurde dann daraus etwas gänzlich Neues.
Der Durchbruch kam allerdings durch den Herrn der Ringe zustande. Ich habe diese literarische Meisterwerk erst relativ spät für mich entdeckt und halte es tatsächlich für einen der bedeutendsten Literatur-Epen der Geschichte.
Tolkien war leidenschaftlicher Pfeifenraucher und das merkt man auch in seinem Werk. Allein schon daran, dass noch bevor die eigentliche Geschichte beginnt über Das Kraut der Halblinge – also den Tabak – gesprochen wird.
Ich habe die große Trilogie eigentlich immer zu einer Pfeife genossen. Meisten eine natursüße Virginia-Mischung. Seitdem ich wieder Zigarren rauche, habe ich nun getestet, wie denn der HdR mit Zigarre kompatibel ist. Ich muss sagen, es ist ein eindeutiges Fazit: Passt genauso gut, wie Pfeife.
Besonders in den Minen von Moria ist der Geruch einer Zigarre der passende Rahmen für die Erzählung und sorgt dafür, dass man den modrigen Geruch noch mehr vernimmt.
Die richtige Zeit ist wichtig.
Der Herr der Ringe geht nicht immer. Es muss die richtige Zeit sein. Ich lese ihn oft in den letzten Tagen des Sommers, oder am Anfang des Herbstes. Als begleitende Zigarre würde ich eher etwas Größeres empfehlen. Churchills zum Beispiel. Eine absolute Empfehlung an dieser Stelle: Cuesta Rey, Centenario, Maduro
Auch wenn man vielleicht dem Genre gegenüber seine Skepsis immer noch nicht ablegen kann, so sollte man Tolkien dennoch eine Chance geben, denn es handelt sich um Weltliteratur aller erster Güte, um einen Heldenepos der immer wieder aufs Neue zeigt, wie wichtig Freundschaft in den harten Zeiten ist. Und das Meisterwerk zeigt auch wie wichtig der Genuss ist, besonders in den harten Zeiten.
Wenn ihr mich also im Herbst auf einer Bank seht, mit einer Zigarre in der Hand, während ich den Herren der Ringe lese, stört mich nicht, denn diese Momente gehören nur mir, Tolkien und dem Rauchgenuss.