La Galera – Eine Zigarre in Reinform

La Galera Anilla

Eigentlich hat sich nichts geändert. Die einzige Änderung ist, dass ich latent weniger Zeit zu schreiben finde. Doch endlich habe ich es geschafft und finde die Muße in die Tasten zu hauen.

Der neue Job macht wirklich ungemein Spaß und ich habe es immer noch nicht ganz realisiert, dass ich meinen Lebensunterhalt mit Zigarren verdienen darf. Ein Beispiel dafür ist die Zigarrenmarke La Galera. Ein Bespiel dafür wie schnell man vergisst, was man in geringer Zeit so alles erlebt hat. Aber der Reihe nach.

Intertabac 2019

Wenn man noch nie auf der Intertabac war, träumt man davon sich mit all den Produzenten und Größen der Branche unterhalten zu können, Zigarren zu probieren und zu verkosten während man unter Seinesgleichen in wohliger Lustbarkeit umherwandert.

Die Realität sieht erfahrungsgemäß dezent anders aus. Bei meinem Besuch 2019 hetzten wir durch die Hallen von einem Termin zum nächsten. Der Rauchkonsum war extrem heftig und hat die „5-Zigarren-am-Tag-Marke“ stark überschritten. Oft hat man dann keine Zeit um bei Produzenten vorbeizuschauen, die man eigentlich fix auf der Liste hatte. Eine dieser Marken war La Galera. Als mein Kollege und ich dann endlich Zeit fanden hinter diversen Nebelschwaden zum Messestand von La Galera vorzudringen, hatten wir ein fünf Minuten-Meeting mit José „Jochy“ Blanco.

Jochy Blanco ist ein Verwandter von José Blanco dem ehemaligen Vizepräsidenten von Joya de Nicaragua, auch bei Lau Aurora und EPC hat er kräftig mitgemischt. Er baut Tabak an und produziert in der Tabacalera La Plama für mehrere namhafte Marken. Die Tabacalera La Palma existiert seit 1936, es war also an der Zeit, dass Jochy nun auch seine eigene Marke an den Start bringt.

La Galera Habano Chaveta

Immer schön wenn die Kiste noch voll ist…

La Galera

Mir wurden auf der Intertabac viele Zigarren gereicht. Die La Galera war eine von den absolut besten. Auf der Messe raucht man so viele Zigarren, dass sich das Geschmackserlebnis radikal ändert. Je mehr man raucht umso ähnlicher werden sich die Zigarren im subjektiven Geschmack. Doch als ich mir die La Galera zu Gemüte führte, wusste ich sofort, dass ich etwas ganz Besonderes rauchte. Mein Kollege und ich waren uns sofort einig, dass wir diese Zigarre in Österreich haben wollten.

Wir hat zuvor natürlich viel über Sie gelesen, jedoch kann letztendlich nur der Geschmack entscheiden. Nach etwa fünf Minuten war auch schon die Bestellung erledigt.

Der Tag an dem die Lieferung eintraf, war für mich wirklich toll, da ich diese wunderschönen Kisten aus den Kartons befreien durfte. Und ganz ehrlich ohne diese ekelhaften Gesundheitswarnungen sind die Kisten nochmal einen Tick schöner

Die La Galera Habano wird aus einer Dominikanischer Einlage aus Piloto, Criollo 98 und  Pelo de Oro gefertigt. Das Umblatt ist Dominikanischer Corojo und als Deckblatt dient ein Habano Seed aus Ecuador.

La Galera Chaveta – der Selbstversuch

La Galera Banderole

Ich liebe diese wunderschönen Banderolen

Noch bevor ich meine Zigarre entflamme, bewundere ich die wunderschöne Banderole. Das Deckblatt in seinem zarten Braun greift sich wunderbar an und macht Lust auf das was noch kommen soll.

Die Zigarre ist rasch geköpft und entflammt. Die ersten Züge sind sehr vielversprechend. Zedernholz überwiegt und sorgt für ein herrliches Mundgefühl mit sehr dichtem Rauch. Ganz dezent zeigt sich im ersten Drittel eine Nussigkeit, die an frisches Laub erinnert. Gegen Ende des ersten Drittels hat die Zigarre meiner Meinung nach sogar etwas Florales, wenn nicht sogar Fruchtiges.

Die Holznoten sind hier der stetige Begleiter des Genusses. Kaffee, oder auch ein Speyside Single Malt sind hier sicherlich der passende Begleiter. Meine Wahl viel auf einen herrlichen Assam, mit einem Tropfen Milch.

Gegen Ende des zweiten Drittels eröffnet sich meinem Gaumen eine leichte Würze, die die Holzigkeit leicht abschwächt, ohne jedoch zu sehr in den Vordergrund zu spielen. Interessanterweise erinnert sie mich geschmacklich an den Glanz der kubanischen Vergangenheit.

Der Finalakt

Das letzte Drittel setzt noch mal ordentlich Kraft und Körper frei, was mich besonders begeistert, denn obwohl die letzten Tage alles andere als leichte Kost waren,  es sind Momente wie diese in denen ich wieder weiß, warum ich die Dinge tue. Es ist dieser unvergleichliche Genuss, der mir diese Freude bereitet.

Während ich die letzten Züge meiner La Galera Chaveta genieße fällt mir zum ersten Mal auf, dass wir diese Zigarre für Österreich entdeckt haben, sie einige Wochen umhegt und gepflegt haben, damit andere Raucher Ihrerseits ihrer Passion frönen dürfen. Und dieser Gedanke versöhnt mich – während ich meine Zigarre rauche – mit all der Abeit die ich zu erledigen hatte und mit der Arbeit die noch folgen wird.

 

In diesem Sinne: Happy Smoking!!!

Zigarrenkisten in Humidor

Schön, dass noch mehr Kisten da sind, auch in anderen Formaten 😉

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