LUJ – Ein Mann, eine Zigarre

Olujida Oluyeba

Es gibt Momente, in denen man besser nichts sagt, Momente, in denen es besser ist zu schweigen und zu zuhören. Das sind die Augenblicke aus denen man lernen kann. Zugegeben, man braucht eine gewisse Sensibilität, um sie zu erkennen, doch wenn man es tut, ist es immer neugewonnenes Wissen, das einen am Ende belohnt.

Vor über einem Jahr hat die Reise mit einer außergewöhnlichen Zigarre begonnen. Und wenn ich „Zigarre“ sage, dann meine ich eine gesamte Linie feinster Boutique Zigarren, die in Europa derzeit NUR in Österreich erhältlich sind, hergestellt in der Dominikanischen Republik.

LUJ – Ein Mann verändert das Spiel

Ich habe an anderer Stelle schon einmal über die Marke LUJ (gesprochen: „Lusch“)geschrieben. Doch in den letzten Tagen durfte ich Zeit mit dem Mann verbringen, der hinter diesen ungewöhnlichen und einzigartigen Zigarren steht. Olujida Oluyeba wurde als Basketballspieler aus  Nigeria für ein amerikanisches College gedraftet. Er studierte Chemie und genau dieses Studium, diese Basis des Wissens ist es, die seinen Zigarren die Genialität verleiht.

Der Tabak, den er für seine Zigarren verwendet, wird ausschließlich aufgrund der Bodenbeschaffenheit ausgewählt. Genaueste Analysen und ein exzellentes Verständnis der Inhaltsstoffe sind hierzu das um und auf, genau wie ein nahezu manischer Anspruch an Perfektion. Jeder, der diese Zigarren einmal geraucht hat, erkennt das sofort.

Es ist nicht verwunderlich, dass der Mann der hinter diesen Zigarren steht ähnlich extravagent, gebildet und ein wenig exzentrisch ist.

Das erste Treffen

Luj smoking

The master himself
(c) Roland Pohl

Ich betrete das Restaurant des Golfclubs. Es steht ein Extraraum zur Verfügung. Auch wenn andere Menschen im Raum sind, niemand kann Olujida Oluyeba übersehen. Der Mann ist weit über zwei Meter groß, in einer blauen Weste verpackt, samt einem Foldercap auf seinem Haupt und die Brille in Orange und Blau ist auch von weitem zu erkennen. Der Schal von Gucci, der lässig um seine Schultern hängt vervollkommnt das Bild der Extravaganz.

Ich bin zwar absolut kein scheues Wesen, doch diese Präsenz schüchtert mich doch ein wenig ein. Die tiefe Stimme tut ihr Übriges. Olujida Oluyeba – der von den meisten nur Luj genannt wird – spricht über seine Zigarren. Doch wer vermutet man hört die üblichen Statements über Einlage, Umblatt und Deckblatt, der irrt. „If you ask me what’s in my cigars, I can only answer: Tobacco!“, dieses Statement ist der rote Faden, der sich durch den Vortrag zieht. „What do you want from me? It is a cigar. Put it in your mouth, smoke it and thank me later! That is the only information you need!“

Man möge mir verzeihen, dass ich diese wunderbaren Sätze nicht übersetze, doch ich finde Sie so typisch für Luj, dass ich sie einfach so stehen lassen muss. Luj hat nämlich die Essenz der Zigarre verstanden wie kein anderer. Seine Zigarren sind einzigartig, jegliche Information über den Blend ist nebensächlich, da es sowieso nichts Vergleichbares am Markt gibt. Einige „Spezialisten“ fühlen sich dadurch zwar vor den Kopf gestoßen, doch ich kann Luj verstehen. Selbst wenn er für seine Zigarren bekannte Tabake verwendet, die Art und Weise wie sie verwendet werden, sorgt stets dafür, dass kein „typischer“ Geschmack zum Vorschein kommt.

Zigarren übernehmen das Gehirn

„You smell my cigars and the brain gets hijacked. Where does this smell come from? Your brain wants more!“ (Du riechst meine Zigarren und das Hirn wird übernommen. Woher kommt der Geruch? Dein Gehirn will mehr.)

Luj ist davon überzeugt, dass der Genuss von Zigarren die Serotonin-Produktion des Körpers anregt und somit aktiv zur körperlichen und seelischen Gesundheit des Individuums beitragen kann. Luj hat selbst eine schwere Krankheit überwunden und ist zutiefst davon überzeugt, dass der Tabak hierbei eine entscheidende Rolle gespielt hat. Tatsächlich gibt es Studien, die dies untermauern.

Egal, ob dies wissenschaftlich fundiert ist, oder nicht. Zur Steigerung der Lebensqualität tragen Zigarren definitiv bei und die von LUJ ganz besonders.

Freundschaft

Klaus Hruby and Luj

im Gespräch mit dem Meister
(c) Roland Pohl

Ich habe die Reise von LUJ in Europa von Anfang an begleitet. Was auf der Terrasse eines Freundes vor über einem Jahr begann, ist mittlerweile im Sortiment der österreichischen Fachhändler angekommen. Und auch wenn mir einer meiner besten Freunde – ja, Johann, die Rede ist von dir – wahrscheinlich widerspricht, so glaube ich, dass es auch ein bisschen meinem bitten (und flehen) zu verdanken ist, dass es die LUJ Morpheus als Lancero nach Österreich geschafft hat. Wer mich kennt, der weiß wie sehr ich Lanceros verehre, denn was für Che gut genug war, ist es auch für mich 😉

Eine Reise nach Österreich

Liebe Freunde, liebe Leser aus Deutschland und der Schweiz, ich weiß es ist seltsam, aber diesmal müsst Ihr nach Österreich kommen um eine Zigarre zu genießen, die es bei euch nicht gibt. Für mich ist das auch seltsam, denn normalerweise ist es genau umgekehrt. Genießt eine LUJ Morpheus Lancero, eine LUJ Edida, oder eine LUJ Serengeti (speziell zu dieser Zigarre gibt es bald mehr zu lesen) und ich bin mir sicher, dass ihr die gleiche Erfahrung macht, wie viele meiner österreichischen Zigarren-Kollegen.

Zum Schluss muss ich mich persönlich bei LUJ a.k.a. Olujida Oluyeba bedanken, denn auch er hat mich unterstützt so weit es ihm möglich war. Ich habe durch ihn wunderbare Menschen wie Jonine und Art kennengelernt, ich habe wunderbare Momente auf Terrassen genossen, sowie Gespräche über Tabak, Spiritualität, das Glück und die österreichische Seele, die der Seele des Tabaks gar nicht so unähnlich ist.

In diesem Sinne: Happy Smoking!!!

Luj Morpheus Maduro

Die schlichte Banderole einer LUJ Morpheus Maduro

 

 

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