Ich bin ein Chunky – Das neue Format aus dem Hause Montsalvat

Zigarre mit Kaffee und Schere

Ich liebe diese Momente. Momente, in denen ich etwas gänzlich Neues entdecke. Und da auch in mir ein wenig Hipster steckt, freue ich mich natürlich auch, wenn ich etwas vor allen anderen probieren darf. Der einzige Nachteil ist, dass ich meistens über diese Momente nicht berichten darf. Ich veröffentliche meine Beiträge immer erst nach der offiziellen Erscheinung am Markt.

Ich bin ein großer Fan der Zigarren von Gilbert de Montsalvsat. Alles an dieser Marke gefällt mir. Vor allem beweist Mastermind Raymondo Bernasconi, wie man mit der Zeit geht ohne Tradition zu verraten. Meine erste Gilbert war noch eine mit der violetten Banderole, die sich als erstaunlich lagerfähig erwies. Von diesem Zeitpunkt an, war es um mich geschehen und ich bin diesen Zigarren verfallen.

Eine namenlose Schönheit

Vor einiger Zeit erreichte mich eine Zigarre im Half-Gordo, oder NUB-Format zur Begutachtung und Verkostung. Es ging nicht nur um das Format, sondern auch um eine leichte Veränderung des Blends. Welche Marke es war, wusste ich nicht. Also bis zu den ersten Zügen, danach war mir schnell klar, was ich eigentlich rauchte. Die ersten Versuche waren jedoch nicht so ausgewogen, wie das jetzt endlich fertige Produkt. Was dieses neue Format für mich so interessant macht, ist ein Aroma, das man leider viel zu selten in Zigarren antrifft: Weihrauch!

Gilbert de Montsalvat Classic Chunky – der Selbstversuch

GIlbert de Montsalvat Banderole

Die Banderole der Classic Line steht der Chunky verdammt gut!

Die handliche Kiste ist geöffnet und steht im Humidor. Es gibt kein besseres Kistenformat als 10er Kisten. 10er Kisten bedeuten – in meinem Fall – immer mehr Kisten 😉

Eine Zigarre liegt schon im Aschenbecher und darf ein wenig atmen und zur Ruhe kommen. Ich hadere noch mit der Wahl des Beigetränks, jedoch – wie so oft – entscheide ich mich für Kaffee. Der Kaffee jagt durch die Mühle, das Wasser wird erhitzt und die Frenchpress-Kanne wartet auf Ihren Einsatz.

Meine Terrasse im neuen Domizil ist endlich mehr als benutzbar und die Möbel laden zum gemütlichen Smoke ein. Mit Kaffee „bewaffnet“ widme ich mich wieder der Zigarre. Eigentlich war ich zu Anfang kein Freund von Short-Gordos, doch mittlerweile habe ich diese Vitola ins Herz geschlossen.

Wie bei den anderen Zigarren der Classic Line, so wird auch die Chunky in Nicaragua gefertigt. Die Einlage kommt aus Nicaragua und Panama, das Umblatt ist ebenfalls aus Nicaragua und das Deckblatt ein Connecticut Shade aus Ecuador. Allerdings wurde der übliche Blend für die Chunky leicht angepasst und verändert. Meiner Meinung nach macht es diese Veränderung aus, dass die Zigarre sich doch von Ihren Kolleginnen unterscheidet.

Ich sitze auf der Terrasse. Die Zigarre glimmt vor sich hin und ich wundere mich, wie warm es bereits ist. Der Kaffee spendet mir wieder etwas Energie und ich genieße die ersten Züge. Die Zigarre ist relativ mild und leicht süßlich, ganz dezent, so wie ich es mag. Und dann setzt diese herrliche Weihrauchnote ein. Als ich diesen Blend das erste Mal probieren durfte, war mir nicht klar welches Aroma hier meinen Gaumen und meine Nase kitzelt.

Zigarrenasche

Die unglaublich feste Asche. (Bevor ich Sie auf den Boden gebröselt habe)

Jetzt schmecke ich es deutlicher. Dieser Weihrauchgeschmack erinnert mich ganz leicht an die Padron 1924 No.1 Maduro, nach ein paar Jahren Reifezeit. Natürlich ist der Weihrauch im Rauch der Chunky nicht so dicht wie bei Padron, aber die Anklänge sind deutlich da.

Gegen Ende des ersten Drittels bin ich schon sehr entspannt. Ich vergesse beinah auf meinen Kaffee. Egal. Die Zigarre ist auch nur zu Wasser ein Genuss. Jetzt gesellt sich eine gewisse Nussigkeit ins Aromenspektrum und die Dame legt deutlich an Würze zu.

Der Finale Akt

Der Einzige Nachteil an dieser Zigarre ist das kurze Vergnügen. Allerdings bietet die Gilbert de Montsalvat Chunky den größtmöglichen Genuss auf diese Rauchdauer. Es ist eine Zigarre, die eine perfekte Auszeit im Alltag garantiert. Die letzten Züge sind einfach fulminant. Nussaromen, treffen auf Würze und werden von dieser traumhaften Weihrauchnote umhüllt. Dabei wird das Connecticut-Deckblatt niemals bitter. Es ist eine Zigarre die zugleich klassisch und neu anmutet, eine Zigarre die niemand anderer auf den Markt bringen konnte als Raymondo Bernasconi.

Ich sitze auf meiner Terrasse, der Kaffee ist kalt und die Asche ist längst auf den Boden gefallen. Ich habe die Welt vergessen. Und das passiert, wenn man eine Zigarre genießt, die beinahe zu gut ist für diese Welt. Während ich den letzten Rauchfahnen nachblicke, weiß ich, dass es sicherlich nicht bei einer Kiste bleiben wird.

Also, liebe Leute, ich gebe es zu: Ich bin ein Chunky 😉

 

In diesem Sinne: Happy Smoking!!!

Be first to comment