Im Gebirge von Honduras – CAO Olancho San Augustin

Banderole OSA

Es ist soweit. Endlich ist es passiert. Die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings sorgen dafür, dass ich im Kaffeehaus meines Vertrauens, einem Speciality Coffeeshop, draußen sitzen und somit rauchen kann. Der erste Smoke an der frischen Luft gepaart mit herrlichem Kaffee, nach den kalten Tagen in meinem Rauchsalon. Gott, wie sehr hat mir das gefehlt. Perfekter kann ein Tag eigentlich nicht beginnen, als mit einem ausgedehnten Frühstück mit anschließendem Kaffeehausbesuch samt einer Zigarre. Zugegeben, die Temperatur ist noch nicht so weit, dass ich stundenlang vor einem Kaffeehaus sitzen möchte.

Ich genieße die ersten Sonnenstrahlen und einen herrlichen Espresso, geröstet von eben jenem guten Freund, der ihn mir auch zubereitet. Besser kann Kaffee eigentlich nicht sein. Ich greife zu meinem Zigarrentubos und habe gänzlich vergessen, was ich mir zu Hause für diesen Moment eingepackt habe. Es ist eine CAO OSA. Das Deckblatt dieser Zigarre fühlt sich sehr seidig an, ist relativ dunkel und die Zigarre verströmt einen würzigen Geruch. Ich weiß bereits jetzt, dass ich mich richtig entschieden habe.

CAO – Olancho San Augustin -SOL

Wasserglas so wei Kaffee und Zigarre im aschenbecher

Su probiert man gerne. Hier im Bild allerdings kein Espresso, sondern ein Flat-White

Ich habe an anderer Stelle schon über Zigarren aus dem Hause CAO berichtet. Ich bin ein Fan dieser Marke. Jedoch habe ich die OSA lange nicht probiert. Warum dem so ist, kann ich nicht sagen. Irgendwann entdeckte ich dann in einem meiner Humidore ein Exemplar. Die Zigarre verdankt ihrem Namen der Region in Honduras in der das Deckblatt beheimatet ist: Olancho, San Augustin.

Wer eine Kiste dieser Zigarren ersteht, kann darauf sofort erkennen, woher diese Zigarren stammen, denn auf der Kiste ist die Region verzeichnet und wundervoll grafisch umgesetzt. Es ist eine traumhafte Verpackung in schlichtem Grün und Weiß.

Die Banderolen sind in der selben Farbgebung gestaltet, zusätzlich tragen Sie auf der Rückseite die Koordinaten der Herkunftsregion. So viel zum Deckblatt. Das Umblatt ist Connecticut Broadleaf und die Einlage stammt aus Honduras und Nicaragua. CAO hat ein Händchen für exotische Bestandteile ihrer Zigarren, als Beispiel sei hier die Amazon Basin angeführt. Ebenfalls eine großartige Zigarre.

Der Selbstversuch

Vor mir steht eine Tasse Espresso und ein Glas Wasser. Der kleine Tisch steht in einer Fußgängerzone und alle Passanten, die an mir vorüber gehen, haben das gleiche Lächeln im Gesicht. Es ist die Freude über diese lange erwarteten Sonnenstrahlen. Der Kaffee ist herrlich, genau wie seine Crema, ein voller Körper mit etwas Säure und Frucht, wirklich gelungen. Zwischen meinen Fingern befühle ich das Deckblatt. Es ist glatt, leicht ölig und – wie schon erwähnt – seidig. Ich bin verblüfft wie ich die Würze bereits jetzt beginne zu erahnen. Die Zigarre lässt sich unspektakulär Köpfen und auch den Flammen übergeben. Die ersten Züge lassen vermuten in welche Richtung die Dame schlägt. Die Würze ist vom ersten Zug an voll da. Es sind Holzaromen, die im Rauch aufsteigen und meinen Gaumen, wie meine Nase angenehm kitzeln. Der Rauch ist sehr dicht, weshalb ich froh bin diese Dame draußen zu verköstigen. Der Kaffee war eine gute Wahl, genau wie die Zigarre zum Kaffee 😉

Gegen Ende entfalten sich erdige Töne und ich fühle mich nach Honduras entführt. In ein Land mit dichten

CAO OSA Banderole Rückseite

Die Rückseite der Banderole mit den Koordinaten

Wäldern, Bächen, Flüssen und Tälern im Gebirge. Ich rieche die fette Erde, die dem Deckblatt seine Reichhaltigkeit gab. Ich schließe die Augen während ich dieses volle Aroma genieße. In dem dichten Rauch entdecke ich ebenfalls eine Spur von Leder, ich kann mich aber auch täuschen. Die Aromatik der Zigarre wirkt natürlich, so natürlich wie das Atmen selbst. Während ich vor mich hin sinniere, öffne ich wieder meine Augen. Ich sitze immer noch in der Fußgängerzone, doch mit jedem Zug an der Zigarre tauche ich erneut in eine andere Welt. Ich liebe Momente wie diesen, wenn  man den Boden des Tabaks förmlich greifen kann.

Das letzte Drittel besticht wieder mit enormer Würze und der vertraute Geschmack nach Bitterschokolade stellt sich ein. Ich nehme den letzten Schluck aus meiner Espressotasse. Der Kaffee ist mittlerweile kalt, doch auch dieser Schluck ist herrlich und harmoniert mit der Dame zwischen meinen Fingern. Die Asche ist unglaublich fest. Ich könnte die Zigarre auf die Asche stellen. Die Banderole lässt sich leicht über das Brandende entfernen, so steht einem ausgedehnten Genuss kein Stückchen Papier im Wege. Selbst in den letzten Zügen, die eine leichte Bitterkeit an den Tag legen, schmeckt die Zigarre immer noch nach Holz. Eine wirklich tolle Zigarre.

Mittlerweile habe ich den zweiten Espresso bestellt und die Zigarre in den Aschenbecher gelegt. Die Rauchfähnchen steigen in eine leichte Frühlingsbrise auf und auch wenn die kalten Tage noch lange nicht alle vorbei sind, so wird der Frühling von Tag zu Tag stärker. Eine herrliche Jahreszeit. Während die Zigarre langsam aufhört im Aschenbecher zu glimmen, freue ich mich auf den nächsten Smoke in der Frühlingssonne und auf Momente wie diesen.

 

In diesem Sinne: Happy Smoking!!!

 

Zigarrenasche

Die Asche ist unglaublich fest

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