Vielleicht liegt es daran, dass viele Autoren Raucher sind, aber einige literarische Werke sind der ideale Begleiter zum Rauchgenuss. Ernest Hemingway, Sir Arthur Conan Doyle, Günter Grass, sie alle wussten um den Genuss des Rauchens, auch wenn Ernest Hemingway es wohl eher exzessiv betrieben hat.
Bei einem Autor hatte das Rauchen wohl besonderen Stellenwert: J.R.R. Tolkien. noch bevor in Der Herr der Ringe die eigentliche Handlung beginnt, erfahren die LEser etwas über das Rauchen. Diese wundervolle Kapitel – mit dem Titel Das Kraut der Halblinge – ist mir immer ein besonderer Genuss.
In Sherlock Holmes wird beinahe auf jeder Seite geraucht. Zugegeben Mr. Holmes frönt im Prinzip jedem Laster, das sich je ein Mensch erdacht oder entdeckt hat.
Vielleicht irre ich mich, aber einige Bücher eignen sich besser um begleitend zu rauchen. Jegliche Literatur, die etwas positiv Verstaubtes hat, eignet sich besonders. Das trifft natürlich besonders auf die Fantasy zu.
Drachen, Zwerge, Elben, Hobbits, Lindwürmer und Co.
Ich habe die Fantasy-Literatur erst sehr spät für mich entdeckt. Als gelernter Buchhändler ist das deshalb eigentlich eine Schande, da die Fantasy eines der ältesten Genres ist. Auch Tolkien habe ich erst spät entdeckt.
Einige der – für mich – größten Autoren der Gegenwart sind in der Fantasy verortet.
Unumstritten auf dem 1. Platz steht Walter Moers. Er ist für mich der größte noch lebende, deutschsprachige Autor. Kein anderer versteht es so gut neue Welten aus dem nichts zu erschaffen und einem dabei beim Lesen das Gefühl von totaler Normalität zu vermitteln. Die absurdesten Dinge werden mit einer Beiläufigkeit beschrieben, dass man dabei meist die Welt um sich herum zur Gänze vergisst. Als ich das erste Mal Die Stadt der träumenden Bücher las, geriet ich in einen Leserausch, der bis dato unerreicht blieb. Dennoch werde ich nie vergessen, dass ich nebenbei in einer Stanwell-Lesepfeife ein herrliches Kraut schmauchte, dass es heute leider nicht mehr gibt.
Ein weiterer großartiger Autor ist Patrick Rothfuss, der mit seiner Königsmörder Chronik ebenfalls eine ganz neue Welt erschaffen hat. Mein Lieblings Literaturkritiker schrieb einmal zu Rothfuss: „…es sit wie wenn Johnny Cash Country spielt. Jedes Klischee wird gleichzeitig erfüllt und gebrochen.“ Das trifft es ziemlich genau. Als ich das erste Mal Der Name des Windes las, rauchte ich eine Cuesta Rey – ebenfalls unvergessen.
Grübeln und Rätsel über Rätsel
Auch Krimis sind ein herrlicher Rauchbegleiter. Hier würde ich aber eher die absoluten Klassiker empfehlen, die sich wirklich herrlich mit Zigarre oder Pfeife kombinieren lassen. Georges Simenon mit seinem Kommissar Maigret eignet sich herrlich für eine Pfeife an einem Herbstnachmittag. Friedrich Dürrenmatt ist ein guter Begleiter zu einer Virginia samt Kaffee.
Ich werde mich in Zukunft auch weiter der Literatur widmen und diverse Empfehlungen abgeben, damit nicht nur meine Freunde in den Genuss des einen oder anderen Geheimtipps kommen.
Lesen und Rauchen zwei Genüsse die sich gut kombinieren lassen, Genüsse die einen oft zur Ruhe bringen.