Bis vor Kurzem war ich noch ein Dreifach-Raucher. Soll heißen, ich habe Zigaretten, Pfeife und Zigarre geraucht. Mittlerweile habe ich den Zigaretten entsagt. Einfach deshalb, weil ich Rauchen wieder als das erleben wollte was es eigentlich sein sollte: Genuss und hin und wieder ein bisschen Luxus.
Dem Weihnachtsgeschenk eines Freundes ist es zu verdanken, dass mir Ende 2016 wieder eine Zigarre zwischen die Finger kam. Eine Trinidad Vigia um genau zu sein. Ich gehöre zu den früh berufenen Zigarrenrauchern und habe bereits mit ungefähr 18 angefangen, doch mir hat damals die Pfeife einfach mehr Spaß bereitet. Doch dieses Weihnachtsgeschenk hat mich wieder auf den ledernen, würzigen und „kakaoigen“ Rauch zurück gebracht.
„Ich gebe es zu, ich bin ein Klischee-Raucher!“
Rauchen war für mich nie nur ein Genuss- oder Suchtmittel. Rauchen war immer eine Stilfrage für mich. Rauchen gehörte zu den Dichtern und Denkern, zu den Kreativen und den Unangepassten. Ein Zirkel, zu dem ich mich immer gehörig gefühlt habe. Die Pfeife ist für mich definitiv nichts für geselligen Runden, da sie sehr viel Aufmerksamkeit verlangt. Eine Pfeife zu rauchen ist für Stunden allein, jedenfalls ist das bei mir so.
In Arthur Conan Doyle’s Sherlock Holmes, ist einmal von einen Drei-Pfeifen-Problem die Rede. Sherlock sinniert über drei Pfeifen hinweg über einen Fall und möchte während dessen nicht angesprochen werden.
Die Pfeife verbinde ich auch von je her mit Albert Einstein, einem wahrhaft großen Denker.
Wenn ich zu grübeln habe, dann rauche ich gern eine Pfeife, wenn ich mir das nächste Thema eines Artikels durch den Kopf gehen lassen, dann ist mir das Stück Holz in der Hand eine große Hilfe.
„Ich rauche nie mehr, als eine Zigarre gleichzeitig…………Meistens jedenfalls.“
Zigarren sind für mich etwas für gesellige Runden. Ich habe das Glück, mehrere Zigarrenraucher in meinem Freundeskreis zu haben. Da wird dann so manches Prachtstück an lauen Sommerabenden dem Feuer übergeben, während man hitzig diskutiert. Eine Zigarre verlangt zwar auch Aufmerksamkeit, aber selten so viel wie eine Pfeife. So muss ich nicht ständig darauf acht geben, was gerade am Glutende passiert. Die letzte Pfeife ist bei mir schon länger her. Mittlerweile hat die Zigarre den Vorzug, da ich hier geschmacklich gerade neue Welten entdecke.
Da ich allerdings länger dieser Freude entsagt hatte,l musste ich auch einiges an gewonnen Wissen wieder über Bord werfen. Einfach deshalb, da sich vieles verändert hat, zum Guten wie zum Schlechten. Nicht immer ist die Lockerung eines Embargos etwas Gutes (hierzu ein anderes Mal mehr).
Für mich schließen sich Zigarre und Pfeife also nicht aus. Man muss nicht das Eine oder das Andere Rauchen, muss sich nicht entscheiden. Für beides gibt es Gelegenheit genug.
Deshalb entschuldigt mich, Freunde! Ich geh jetzt Eine rauchen!